Ergonomie / Arbeitswissenschaft
(Software-Ergonomie, Gestaltung von Dialog-Systemen)

(Beitrag im Online-Verwaltungslexikon olev.de, Version 1.02)

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1. Definition

Wissenschaft von den Leistungsmöglichkeiten und -grenzen des Menschen und den Belastungsfaktoren bei der Arbeit sowie der besten wechselseitigen Anpassung zwischen dem Menschen und seinen Arbeitsbedingungen; Ergonomie umfasst auch die Entwicklung von Gestaltungsregeln für Arbeitsplätze (z.B. für Bildschirmarbeit) und von Verhaltensregeln bei der Arbeit (z.B. Pausenregelungen).

2. Weitere Informationen

Siehe hierzu z. B. die Veröffentlichung der BBB: Ergonomie: Arbeitsplätze und Bürosysteme - Arbeitsschutzgesetze und andere Regelwerke -, 4. Aufl., Köln 2003.

Besondere Bedeutung hat heute die Software-Ergonomie, dazu gibt es inzwischen verschiedene Normen, z.B. die ISO-Norm 9241 zu den Grundsätzen der Dialoggestaltung. Diese Anforderungen sollten entsprechend auch bei der Gestaltung von Arbeitsprozessen berücksichtigt werden - aus Sicht der Mitarbeitenden, entsprechend aber auch aus Kundensicht, soweit der Kunde Beiträge zum Prozess leistet.

Anforderungen nach ISO 9241, Grundsätze der Dialoggestaltung, sind u.a.:

Aufgabenangemessenheit:
der Anwender wird dabei unterstützt, seine Arbeit schnell, vollständig und effizient zu erledigen.

Selbstbeschreibungsfähigkeit:
jeder Schritt ist verständlich oder wird dem Benutzer auf Anfrage erklärt.

Erwartungskonformität:
Reaktionen entsprechen den Erwartungen der Benutzer, sie erhalten Rückmeldungen, ob ihre Eingabe verarbeitet wird, einheitliche Art der Reaktionen.

Fehlerrobustheit:
Fehlerquellen sollen vorab eliminiert werden etwa durch vorgegebene Auswahlmöglichkeiten, und das Arbeitsergebnis kann auch bei fehlerhaften oder (zunächst) unvollständigen Eingaben erreicht werden.

Steuerbarkeit und Individualisierbarkeit:
Anpassung an unterschiedliche Benutzerbedürfnisse im Hinblick auf Arbeitsgeschwindigkeit, Reihenfolge der Arbeitsschritte, Art der Darstellung.

Lernförderlichkeit:
wichtige Lernstrategien sollten unterstützt werden ebenso wie das Wiederauffrischen von Gelerntem.