(Beitrag im Online-Verwaltungslexikon olev.de, Version 1.1)
1. Definition
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Open Systems Interconnection Reference Model: Ein Modell der technischen Kommunikation zwischen Komponenten von IT-Systemen als Grundlage für die Definition von Kommunikationsregeln (Protokollen). Das Modell definiert die Leistungen, die bei der Kommunikation erbracht werden müssen, nach sieben Ebenen, und definiert die spezifischen Funktionen jeder Schicht. Damit ermöglicht es die Kommunikation zwischen Geräten unterschiedlicher Hersteller durch eine "gemeinsame Sprache" der technischen Komponenten.
2. Weitere Informationen
Die Anwenderebene (der Betriebssysteme und Anwendersoftware) wird nicht erfasst. - Das OSI-Referenzmodell ist eine ISO-Norm.
Bedeutung
Das Modell zeigt, wie komplex der Kommunikationsvorgang ist: bereits die technischen Kommunikationsgrundlagen erfordern sieben Schichten. Damit ist noch nicht die Ebene der praktischen IT-Nutzung - Betriebssystem und Anwendersoftware - beschrieben.
Dies könnte Anregung sein, immer dann, wenn es um Kommunikation geht, "mehrschichtig" zu denken, also insbesondere für die Kommunikation zwischen Menschen und für die Analyse und Gestaltung von sozialen Kommunikationsprozessen.
Bisher ist dafür eher ein wesentlich einfacheres Kommunikationsschema gebräuchlich: eine Information wird in Zeichen dargestellt, die erfasst, technisch umgewandelt, über einen Kanal gesendet, bei der Empfangsstation rückumgewandelt werden in Zeichen, die - bei erfolgreicher Kommunikation - in dem Menschen verständliche Sprache übersetzt werden können (was noch nicht heißt, dass sie verstanden worden ist!). Das Konzept unterscheidet Phasen, berücksichtigt aber nicht, dass der Kommunikationsvorgang zwischen jeder dieser Phasen weitere Anforderungen erfüllen muss - siehe das Schichtenmodell.
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Information |
Nachricht |
Kanal |
Nachricht |
Information |
Sprache |
Zeichen |
Signale |
Zeichen |
Sprache |
Im übrigen gilt, dass damit noch nicht die erfolgreiche Übermittlung einer Information oder die Kommunikation (wechselseitige, auf einander bezogene Information) praktisch gelingt. Um es mit einer gängigen Redensart[1] zu formulieren:
Gemeint ist nicht gesagt,
gesagt ist nicht gehört,
gehört ist nicht verstanden,
verstanden ist nicht einverstanden
(und einverstanden ist nicht angewendet,
angewendet ist nicht beibehalten)
Die psychologische Problematik der Kommunikation beschreibt z. B. das "Kommunikationsquadrat" von Schulz von Thun[2] .
Anmerkungen
1 | Konrad Lorenz zugeschrieben |
2 | vgl. Schulz von Thun, Friedemann / Ruppel, Johannes / Stratmann, Roswitha: Miteinander reden: Kommunikationspsychologie für Führungskräfte; 9. Aufl., Reinbek 2003 , oder Schulz von Thun, Friedemann: Miteinander reden, Band 1, Reinbek 1981 |
Köln, 2009-03-28