Guter Unterricht / gute Lehre

(Beitrag im Online-Verwaltungslexikon olev.de, Version 1.04)

Hilbert Meyer: Zehn Merkmale guten Unterrichts[1]

 1. Klare Strukturierung des Unterrichts
(Prozess-, Ziel- und Inhaltsklarheit; Rollenklarheit, Absprache von Regeln, Ritualen und Freiräumen)

 2. Hoher Anteil echter Lernzeit
(durch gutes Zeitmanagement, Pünktlichkeit; Auslagerung von Organisationskram; Rhythmisierung des Tagesablaufs)

 3. Lernförderliches Klima
(durch gegenseitigen Respekt, verlässlich eingehaltene Regeln, Verantwortungsübernahme, Gerechtigkeit und Fürsorge)

 4. Inhaltliche Klarheit
(durch Verständlichkeit der Aufgabenstellung, Monitoring des Lernverlaufs, Plausibilität des thematischen Gangs, Klarheit und Verbindlichkeit der Ergebnissicherung)

 5. Sinnstiftendes Kommunizieren
(durch Planungsbeteiligung, Gesprächskultur, Schülerkonferenzen, Lerntagebücher und Schülerfeedback)

 6. Methodenvielfalt
(Reichtum an Inszenierungstechniken; Vielfalt der Handlungsmuster; Variabilität der Verlaufsformen und Ausbalancierung der methodischen Großformen)

 7. Individuelles Fördern
(durch Freiräume, Geduld und Zeit; durch innere Differenzierung und Integration; durch individuelle Lernstandsanalysen und abgestimmte Förderpläne; besondere Förderung von Schülern aus Risikogruppen)

 8. Intelligentes Üben
(durch Bewusstmachen von Lernstrategien, Passgenauigkeit der Übungsaufgaben, methodische Variation und Anwendungsbezüge)

 9. Klare Leistungserwartungen
(durch Passung und Transparenz) und klare Rückmeldungen (gerecht und zügig)

10. Vorbereitete Umgebung
(= verlässliche Ordnung, geschickte Raumregie, Bewegungsmöglichkeiten und Ästhetik der Raumgestaltung)

Zur Interpretation und praktischen Umsetzung siehe die Originalquelle. Ergänzend dazu ein Auszug aus der Einleitung, auch zu der Frage, was nicht wichtig ist:

Bei der Einarbeitung in diese neueren Forschungsbefunde war ich überrascht, eine ganze Reihe liebgewordener Vorurteile über die Merkmale guten Unterrichts aufgeben zu müssen:

- Einen nachweisbar starken Einfluss auf den Lernerfolg haben Merkmale wie "klare Strukturierung des Unterrichtsverlaufs", "zeitliche Dauer", "Reibungslosigkeit der Lehrerinterventionen“, "klare Leistungserwartungen" usw.

- Einen nachweisbar geringen Einfluss haben die Klassengröße, das Unterrichtsmaterial und der Zustand der Gebäude. Auch das Unterrichtsklima spielt eine deutlich geringere Rolle, als ich dies immer gedacht hatte.

-    Über die positiven Effekte von Handlungsorientiertem Unterricht, von Freiarbeit oder Offenem Unterricht des Lernens findet sich in diesen Studien eher wenig. Und das Wenige führt zu keinen eindeutigen Ergebnissen (s. u., Kapitel 4.yyy).

-    Die Forscher konnten zur Überraschung vieler Praktiker und Theoretiker nachweisen, dass ein hohes Niveau der Schülerbeteiligung am Unterricht nicht automatisch zu besseren Lernerfolgen führt. Eine klare Lehrersprache, gute Strukturierung und geschickte Steuerung des Lerntempos müssen hinzukommen.

H. Meyers "Zehn Merkmale guten Unterrichts" mit Erläuterungen

In einer anderen Quelle finden sich die 10 Merkmale ("Oldenburger Dekalog") mit Erläuterungen. Es handelt sich um die Zusammenfassung eines Vortrags von Hilbert Meyer am 3.2.03 in Aurich. Online-Quelle. Ausführlicher der Beitrag von Hilbert Meyer: Zehn Merkmale guten Unterrichts. Empirische Befunde und didaktische Ratschläge. In: Pädagogik 10/2003, S. 36-43, Online-Quelle. Beide Quellen können aber das Original nicht ersetzen.

Vorbemerkung:
Neuere Forschungsbefunde zeigen, dass 
- einen nachweisbar starken Einfluss auf den Lernerfolg folgende Merkmale haben: „klare Strukturierung der Vorgaben“, „individuelles Fördern“, „Reibungslosigkeit der Klassenführung“, „klare Leistungserwartungen“
- Nicht untersucht wurden Effekte wie „Handlungsorientierter Unterrichts“, „Freiarbeit“ und „Offener Unterrichts“

Folgende zehn Merkmale helfen den Schülern nachweislich, zu guten Lernergebnissen zu kommen. Spitzenreiter zur Qualitätsverbesserung sind die Merkmale 1 (Strukturierung des Unterrichts) und 2 (Erhöhung der echten Lernzeit).

1. Strukturiertheit (= klare Strukturierung des Lehr- Lernprozesses)
Klare Strukturierung (Aufgabenstellung, Inhaltsvermittlung, Rollenverteilungen, Reibungslosigkeit der Lehrerinterventionen) führt zu hoher Schüleraufmerksamkeit, zu Lernmotivation und Interesse, reduziert Störungen und Erhöht echte Lernzeit.

Ratschläge:
Im informierenden Unterrichtseinstieg gibt der Lehrer zu Beginn der Stunde einen Überblick über Aufgabenstellung und Ablaufplanung der Stunde. Tages- und Wochenplanarbeit mit präzis formulierten Zielen. Der Lehrer verknüpft Vorkenntnisse der Schüler mit Bekanntem durch: z.B. eine Wiederholung, eine Probeaufgabe.

2. Lernzeit (= Ausweitung des Anteils „echter“ Lernzeit der Schülerinnen und Schüler)
Definition: „Echte Lernzeit“ ist die vom Schüler tatsächlich aufgewandte Zeit für das Erreichen der angestrebten Ziele und die Aneignung der Lerninhalte.  Nicht zur Lernzeit zählen: Organisatorisches, Disziplinierung, Abschweifungen, Zeit für Tests.

Ratschläge:
Schüler müssen vorher gesagt bekommen, wie viel Zeit sie für die Erledigung der Aufgaben haben. Sie müssen lernen, mit ihrer Zeit zu haushalten. Organisatorisches muss aus dem Unterricht ausgelagert werden (z.B. am Anfang oder Ende einer U.stunde). Gemeinsam erstellte Klassenregeln können Unterbrechungen kurz halten (Unterrichtsmaterial auf dem Tisch, alle Schüler am Arbeitsplatz ...). Disziplinierungen sollen zügig und möglichst unauffällig durchgeführt werden (Reibungslosigkeit). Pünktlicher Unterrichtsbeginn, sorgfältige Planung und Kostenbewußtsein: Wichtig ist, den Schülern klar zu machen, dass es sich lohnt, Zeit und Anstrengung für das Lernen zu investieren. Hetzen ist kein vernünftiges Verfahren zur Zeitnutzung.

3. Unterrichtsklima (=Schaffung einer lernförderlichen, positiven Arbeitsatmosphäre)
Ein positives Unterrichtsklima kennzeichnet sich durch: gegenseitige Rücksicht und Toleranz; verantwortungsvollen Umgang mit Personen und Gegenständen; eine zufriedene und fröhliche Grundeinstellung; eine klar strukturierte Führung und Leitung durch den Lehrer; Höflichkeit und gegenseitigen Respekt.

Ratschläge:
Ausbildung von Konfliktlösungstechniken bei Schülern (Mediation); regelmäßiges gegenseitiges Feedback; Bewegungsspiele, Lieder, Konzentrationsspiele, Fantasiereisen; Mitbestimmung der Schüler bei z.B.: Sitzordnung, Beteiligung am Elternabend; sensibler Umgang mit Lob und Tadel; ein 
„Arbeitsbündnis“ zwischen Lehrer und Schülern (vgl. Jank/Meyer 2002, S.81), Zielvereinbarungen mit einzelnen Schülern; Meta-Unterricht zur Klärung von Missständen und zum Ausloten von Alternativen.
Literaturvorschlag: Hatto: Das Klassenklima fördern. Berlin 2003

4. Stimmigkeit der Ziele, Inhalte und Methoden/hauseigene Lehrpläne
Zwischen Zielen, Inhalten und Methoden bestehen Wechselwirkungen. Unterricht in dem die „innere Zielgerichtetheit“ der Ziel, Inhalts- und Methodenstrukturen sowie die Wechselwirkungen beachtet worden sind, ist klar strukturiert und erleichtert das sinnstiftende Lernen.

Ratschläge:
Stimmigkeit der Einzelstunden kann nur durch eine gründliche didaktische Analyse herbeigeführt werden. Längerfristige Planungen können durch „Spiralcurricula“ erhöht werden, wenn nach grundlegenden Fragen in mehreren Durchgängen jeweils höhere Entwicklungsniveaus bearbeitet werden. Durch genaue Lernstandsdiagnosen können sinnverwirrende Über- und Unterforderungen der Schüler verringert werden.

5. Sinnstiftende Unterrichtsgespräche (= Vermittlung zwischen Lehrplan und Schülerinteressen)
Das Unterrichtsgespräch ist in Deutschland die mit Abstand am Häufigste eingesetzte Methode. Sie nimmt in der Sek .1 im Durchschnitt zwei Drittel des Frontalunterrichts und damit 50% des gesamten Unterrichts in Anspruch. 

Sinnstiftende Unterrichtsgespräche machen für den Schüler Sinn, indem sie: vorhandenes mit neuem Wissen verknüpfen; das neue Wissen mit verwandten, den Schülern vertrauten Themen, Begriffen, Fragen verknüpfen; den Schülern erlauben, eigene Interessen in die Themenbearbeitung einzubringen.

Ratschläge:
Roten Faden im Auge behalten und die Schüler daran teilhaben lassen. Den Schülern am Anfang einer Lerneinheit das Ziel vorstellen. Zeit und Raum geben, um Gefühle und Verhalten in affektiver Weise zur Sprache zu bringen. Den Schülern bei falschen Antworten helfen zu den richtigen zu kommen. Eignen Sie sich ein Überblickswissen an und bringen Sie auch Beispiele dazu. Achten Sie darauf, dass verschiedene Gesprächsformen (Lehrgespräch, fragend-entwickelndes Gespräch, Schülerdiskussion, Prüfungsgespräch) in ihrer spezifischen Form eingehalten werden. Achten Sie darauf, dass der Lehrervortrag nicht fortwährend mit dem Unterrichtsgespräch vermanscht wird.

6. Förderhaltung (= Orientierung am individuellen Lernstand, Ermutigung zum Lernen und Vermittlung von Lernstrategien)
Förderhaltung ist dort gegeben, wo der Lehrer Lernstandsdiagnosen für jeden Schüler erstellt und durch innere Differenzierung auf die individuellen Lernbedürfnisse der Schüler eingeht, ohne die Aufgabenstellung aus den Augen zu verlieren.

Die Pisa-Studie hat festgestellt, dass die Gruppe leistungsschwacher Schüler in Deutschland besonders groß ist und dass diese Schüler wenig bis keine Kompetenzen in der Selbstregulierung ihrer Lernprozesse haben. Dieser Gruppe fehlt die Kenntnis einer ausreichenden Zahl von Lernstrategien. Daher ist es nötig, dass lernschwächeren Schülern Lernstrategien vermittelt werden, die auch dafür sorgen, dass Inhalte besser geordnet, verinnerlicht und behalten werden können, so dass der Lernerfolg steigt.

Ratschläge:
Lernstandsdiagnosen sollen Lernstand, Lernfortschritt, sowie Stärken und Schwächen des Schülers wieder geben. Auf dieser Grundlage können Lehrer einen individuellen Förderplan erstellen.
Lernstrategien vermitteln: Wiederholungsstrategien basieren auf Auswendiglernen. Elaborationsstrategien sollen Lernstoff verständlich machen, indem Verbindungen zu schon Gelerntem gesucht wird. Kontrollstrategien bedeuten, dass der Schüler jederzeit kontrolliert, was er noch nicht verstanden hat.

Möglichkeiten für angewandte Strategien sind z. B. Lernkarteien oder Strategiekarten, die den Schülern den Weg bis zur Lösung einer Aufgabe zeigen. Eine Möglichkeit zur Strategievermittlung ist das „kognitive Modellin“, bei dem der Lehrer beim Lösen einer Aufgabe „laut denkt“, so dass die Strategie transparent wird. Innere Differenzierung über: Arbeits- oder Wochenpläne, auf Schüler abgestimmte Einzelarbeitsblätter

7. Methodenvielfalt und -tiefe (= Berücksichtigung der Lernvoraussetzungen und Vermittlung von Methodenkompetenz an die Schülerinnen und Schüler)
Es gibt „harte“ empirische Belege dafür, dass ein Mix der Sozialformen (Einzel-, Tandem-, Gruppenarbeit und Plenumsunterricht) die größten Lerneffekte sowohl im kognitiven wie im sozialen Lernzielbereich produziert. Jedoch stellt Methodenvielfalt an sich keinen Wert dar. Es muss in jedem Fall nach einer stimmigen Kombination von Ziel-, Inhalts- und Methodenentscheidungen gesucht werden. (vgl. Merkmal 4)
Schüler sollen auf unterschiedlichen Stufen Methodenkompetenz erwerben (Methodentiefe). Die fünf vorgeschlagenen Kompetenzstufen sind mit dem Kriterium „wachsende Schüler-Selbständigkeit“ definiert:
1. Ausführung einer Methode durch naiv-ganzheitliches Nachahmen
2. Ausführen einer Methode nach Vorschrift
3. Ausführung einer Methode nach Einsicht
4. selbstständige Prozesssteuerung im Methodeneinsatz
5. Evaluation (Schüler sind in der Lage, ihren Methodengebrauch zu analysieren u. bewerten)

8. Ausreichende Zeit zum intelligenten Üben und Anwenden
„Die Übung ist die Wiederholung einer Tätigkeit zu dem Zwecke, dass man diese besser ausführen lerne!“ - Lexikon der Pädagogik von 1913
Der Erfolg des Übens wird erhöht,
- wenn der Gegenstand für die Schüler subjektive Bedeutung hat,
- wenn auf emotionale Einbettung geachtet wird,
- wenn das Üben mit selbsttätigem Handeln verbunden wird,
- wenn sinnvolle und strukturierte Zusammenhänge gelernt werden,
- wenn das neue mit altem Wissen verknüpft wird,
- wenn ähnliches NICHT zeitlich PARALLEL oder nacheinander eingeführt werden,
- wenn das Üben regelmäßig wiederholt wird (anfangs kurze Abstände, später länger),
- wenn auf individuelle Lerntypen (auditiv, visuell) durch Medien Rücksicht genommen wird,
- wenn das neu Gelernte in authentischen Situationen angewandt wird.

Insgesamt muss mehr Zeit für das Üben bereit gestellt werden. „Stures“ Pauken hilft nicht automatisch. Auch beim Üben soll Methodenvielfalt herrschen. Das Bewusstmachen und Verfeinern der vom Schüler eingesetzten Übestrategien hat Priorität.

9. Leistungserwartungen und -kontrollen (= Transparenz der den Schülern vermittelten bzw. zwischen Lehrer und Schülern ausgehandelten Lernerwartungen und Leistungsrückmeldungen)
Mit „Leistungserwartungen“ sind klare Ziele gemeint, die den Schülern deutlich machen, welche Leistungen erbracht werden sollen. Klare Kriterien (inhaltlich, sozial, methodisch) beinhalten eine gewisse Verbindlichkeit für beide Seiten. Um Erfolgserlebnisse, Motivation und Ermutigung der Schüler zu sichern, müssen Lernziele in ein Gesamtziel für die ganze Klasse und zusätzliche Einzelziele für jeden Schüler differenziert werden. Leistungskontrollen und deren Ergebnisse sollen in erster Linie der Selbstorientierung des Schülers zur Beurteilung seines aktuellen Lernstandes dienen. Sie sollen dem Schüler Rückmeldung über seine Kompetenzen und seine Defizite geben, indem Fehler gemeinsam mit dem Lehrer diagnostiziert und bearbeitet werden.

Ratschläge:
- Lernentwicklungsberichte, die Lernsituation, Lernfortschritt aber auch -defizite beschreiben.
- Verbalbeurteilung/Bewertungsgespräche, um mit Schüler und Eltern gemeinsam Lernstand, nächste Lernschritte und Lernziele zu beratschlagen
- Beobachtungsbögen/Diagnosebögen, die Kompetenzen und Defizite jedes Schülers diagnostizieren und Lernentwicklung beobachten und dokumentieren
- Portfolio (Sammlung von unterschiedlichen Schülerleistungen z.B: Texte, Bilder, Gebasteltes) Diese Mappe wird ständig ergänzt und dokumentiert für Schüler, Lehrer und Eltern die Lernentwicklung eines Schülers.
- Resultat UND Prozess als Bewertungskriterium: Um nicht nur das Ergebnis zu bewerten, ist es sinnvoll auch den Lernprozess mit ein zu beziehen. (Überarbeitung, Fehlerkontrolle sollten sich auch in der Beurteilung wieder finden) => Fortschrittsnote

10. Schüler-Feedback (=regelmäßige Nutzung von Schülerrückmeldungen für die Planung und Durchführung des Unterrichts)
Schüler und Lehrer vereinbaren gemeinsam Beurteilungskriterien, Regeln und angemessene Methoden, m einen Ist- und Sollzustand des Unterrichts herauszufinden. Das Feedback dient der Optimierung von Planung und Durchführung des Unterrichts.

Beispiele:
- Geschlossene, schriftliche Verfahren
Fragebogen, dieser kann standardisiert (ankreuzen, Punkte verteilen) und/oder offen formuliert sein.

- Kartenabfrage
Karten mit Eigenschaften der „guten Lehrperson“ oder „des guten Unterrichts“ werden sortiert: erfüllt - ausreichend - nicht erfüllt

- Offene, schriftliche Verfahren
Schüler schreiben Zettel mit Aussagen zu: Stärken, Chancen, Mängel, Gefährdungen
Die Zettel werden auf Plakate geklebt und nach Ähnlichkeit sortiert.

- Rollenverhandlungen
Schüler formulieren, welches Verhalten der Lehrkraft hilfreich und beizubehalten ist, welche häufiger und welche weniger zu zeigen sind.

- Lernjournal
Schüler tragen Feedbacks als freie Kommentare in ihr Lernjournal. Lehrer wertet aus.

Weiteres Material von H. Meyer

(Die empirische Unterrichtsforschung hat in den letzten zehn, fünfzehn Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Wir können heute sehr viel genauer als früher sagen, welche einzelnen Merkmale von Unterricht dazu beitragen, dass die Schüler zu dauerhaft hohen Lernerfolgen kommen. (Dabei muss allerdings bedacht werden, dass durch Unterricht immer nur ein Teil von round about 25 Prozent des Lernerfolgs der Schülerinnen und Schüler herbeigeführt wird.)

So wie der Frontalunterricht nicht von Natur aus schlecht und der Gruppenunterricht nicht von Natur aus gut ist, führt auch ein eher konservativer lehrerzentrierter Unterricht nicht automatisch zu schlechteren und ein geöffneter Unterricht nicht automatisch zu besseren Ergebnissen. Es kommt immer darauf an, was man in der Praxis daraus macht. Prof. Dr. Hilbert Meyer, Hamburg, 23.9.2004

Weitere Quellen

Siehe die Zusammenstellung von Merkmalen einer guten Schule.

 


Anmerkungen

Zurück zum Text Hilbert Meyer, Was ist guter Unterricht? Berlin 2004, S 17 f., in der Fassung der Online-Quelle http://www.staff.uni-oldenburg.de/hilbert.meyer/9290.html am 23.02.2010 (gegenüber der Buchfassung leicht verändert).

Zur Herleitung der 10 Regeln siehe die Einführung des Werkes, auch online verfügbar.

Weitere Online-Quelle: http://bildungsklick.de/datei-archiv/64/Merkmale