Qualität 
   
  
  Allgemein: Güte, Beschaffenheit, im Gegensatz zu Quantität (Menge). Umgangssprachlich 
  und in der Werbung auch mit der Bedeutung von "guter Beschaffenheit", 
  "hoher" Qualität verwendet.
das "Vermögen ... zur Erfüllung von Forderungen von Kunden und anderen interessierten Parteien" (DIN EN ISO 9000:2000). Als Fachbegriff ist eine Aussage zur Qualität also das Ergebnis eines Vergleichs zwischen den geforderten und den tatsächlich vorhandenen Eigenschaften: ob - ggf. in welchem Ausmaß - sie erfüllt werden.
In der früheren Definitionsnorm zu Qualitätsmanagement ... Mehr ... , Qualitätsmanagement, TQM
Qualitätsmanagement   
  Ausführlich ... 
  
  Gesamtkonzept von Regelungen und Instrumenten, um eine definierte Qualität 
  der Produkte (einschl. Dienstleistungen) sicherzustellen 
  und damit zugleich einen Beitrag zur Senkung von Fehlerkosten zu leisten (10er-Regel 
  der Fehlerkosten) sowie im Interesse eines dauerhaften Erfolgs die Forderungen weiterer Anspruchsgruppen (Stakeholder) zu erfüllen.  Vorgaben dafür enthalten DIN 
  EN ISO 9000:2000 ff. einschließlich der Regeln einer Zertifizierung 
  aufgrund internen und externen Audits. Nach der Konzeption 
  der ISO 9000:2000 Normenfamilie wird weitergehend 
  die Erfüllung der Forderungen von Kunden und anderer interessierter Parteien 
  angestrebt (siehe die Definiton von "Qualität" 
  sowie  Die acht 
  Grundsätze des Qualitätsmanagements nach ISO 9000).
   Qualität  (Qualität entsteht  | 
  
Das prozessorientierte Qualitätsmanagement nach ISO 9001 wird durch Umfassendes Qualitätsmanagement (TQM) weitergeführt, in Europa durch das EFQM-Modell als europäische Variante für "nachhaltige Excellence" sowie das verwaltungsspezifische Common Assessment Framework - CAF, ein gemeinsames europäisches Qualitätsmanagementsystem für die schrittweise Verbesserung durch Selbstbewertung. Mehr ...
Qualitätssicherung
  die organisatorischen Maßnahmen mit denen sichergestellt werden soll, dass die 
  Produkte/Dienstleistungen bestimmte Eigenschaften 
  aufweisen. 
Qualitätszirkel
  Periodisch oder bei Bedarf tagende Arbeitsgruppe von 5 bis 10 Mitarbeitern eines 
  oder mehrerer Arbeitsbereiche, die in eigener Verantwortung Vorschläge zur Verbesserung 
  des Arbeitsablaufs oder der Qualität erarbeiten. Typisches Element eines Kontinuierlichen 
  Verbesserungsprozesses (KVP). Mehr ...
Quality 
  Function Deployment (QFD) 
  Qualitätstechnik, mit der in einem mehrstufigen Verfahren Kundenforderungen 
  gewichtet und für deren Erfüllung kritische Produkt-, 
  Konstruktions-, Prozess- und Fertigungsmerkmale abgeleitet werden. Dabei können 
auch gesellschaftliche Umweltforderungen berücksichtigt werden.
Quasi-Lösung 
  
  Bezeichnung aus der Entscheidungstheorie (Cyert/March 1964) für Kompromissformeln, 
  die keine Entscheidung bei Zielkonflikten enthalten, sondern bewusst vieldeutig 
  bleiben. Denn die Vorstellung, es könnten verbindliche hierarchisch geordnete 
  Zielsysteme festgelegt werden, wird in der Entscheidungstheorie als unrealistisch 
  eingeschätzt (u.a. von Kirsch). 
Querschnittsaufgaben
  Interne Serviceaufgaben und Steuerungsunterstützung, sog. "mittelbare" 
  Aufgaben, die nicht "unmittelbar" der Auftragserfüllung (»Zielfelder, 
  dem Sachziel, dem "Behördenzweck") dienen. Serviceaufgaben 
  schaffen die Voraussetzungen für die Facheinheiten und unterstützen sie in ihrer 
  Aufgabenerledigung. Dazu rechnen bisher Haushalt, Organisation, Personal, Innerer 
  Dienst und IT (IuK) ("HOPII") sowie die Aufgaben der Steuerungsunterstützung 
  (bisher z. T. integriert oder nicht wahrgenommen). Im Sprachgebrauch der KLR 
  werden interne Produkte hergestellt. Gegensatz: 
  unmittelbare Aufgaben = Fachaufgaben = Erstellung und Absatz externer Produkte. 
Die Zusammenfassung der Q. in eigenen Einheiten führt zur Zweckspezialisierung. Mit der Zusammenfassung von Fach- und Ressourcenverantwortung im Rahmen des Neuen Steuerungsmodells wird diese Zweckspezialisierung ganz oder teilweise aufgehoben, ferner sind die Aufgaben der Steuerungsunterstützung gesondert auszuweisen und zu organisieren.
In der Verwaltung der Kommunen und Länder ist die Trennung in Serviceaufgaben und Steuerungsunterstützung bereits weitgehend umgesetzt, in der Bundesverwaltung ist der Doppelcharakter der Querschnittsaufgaben z. T. noch nicht erkannt bzw. organisatorisch berücksichtigt.
Querschnittseinheit
  Organisationseinheit, die mittelbare = Querschnittsaufgaben 
  wahrnimmt, z. B. Personal- und Haushaltsreferat, also interne Produkte 
  erzeugt. Zweckspezialisierung 
  
Rangspezialisierung
  Spezialisierung nach Entscheidungsvorbereitung 
  einerseits, Entscheidung andererseits bzw. nach Entscheidung und Ausführung; 
  besteht insbes., wenn der Bearbeiter kein Zeichnungsrecht 
  hat, also nur - unterschriftsreife - Vorlagen erstellt und ein anderer diese 
  zeichnet. Heute wird empfohlen, möglichst auf Rangspezialisierung als Regelfall 
  zu verzichten zu Gunsten der Delegation des Zeichnungsrechts 
  und  damit der Beachtung des AKV-Prinzips.  
Rapid Prototyping »Prototyping
Rating (engl. = "Einschätzung")
  systematische Bewertung z. B. von Anlageobjekten nach Risikoklassen oder der 
  Kreditwürdigkeit von Kreditnehmern (»Bonität)
rational
  1. als Gegensatz zu emotional bzw. affektiv 
  = gefühlsmäßig: verstandesmäßig; 2. = "zweckrational": zielorientiert, d. h. 
  Maßnahmen bewusst auswählend, um ein »Ziel (oder mehrere 
  Ziele) bestmöglich zu erreichen; Gegensatz: »emotional, 
  irrational
Rationalisierung
  Steigerung der Effizienz bei gleichbleibender 
  Art und Menge der Produkte/Leistungen, 
  insbesondere durch Optimierung der Prozesse / der 
  Ablauforganisation und/oder durch Technik-Einsatz 
  (Computer, Maschinen). Damit verringert sich i. d. R. der Personalbedarf, 
  was Rationalisierung im allgemeinen Verständnis problematisch erscheinen 
  lässt, weil mit dem Verlust von Arbeitsplätzen verbunden. Angesichts 
  der begrenzten Mittel der öffentlichen Hand gilt aber: Rationalisierung 
  ist die Alternative zur Rationierung öffentlicher Leistungen! 
  Jeder durch unrationelles Arbeiten verschwendete Euro steht nicht für andere 
  öffentliche Leistungen zur Verfügung und schadet damit dem Gemeinwohl 
  - und verletzt das Wirtschaftlichkeitsgebot 
  des Art 114 II GG. Dabei ist Wirtschaftlichkeit 
  richtig zu verstehen als günstigstes Verhältnis zwischen der Erreichung 
  legitimer öffentlicher Zwecke und dem Ressourcenverzehr, nicht als Verringerung 
  der Kosten um jeden Preis oder gar als Rentabilität 
  (mehr im Beitrag "Wirtschaftlichkeit").
Rationalisierung 
      ist die Alternative zur  Denn jeder überflüssig ausgegebene Euro steht nicht für benötigte Leistungen zur Verfügung.  | 
  
Rationalisierungsinvestitionen sind dem entsprechend Investitionen mit dem Ziel der Steigerung der Effizienz, während Investitionen für eine Steigerung der Leistungs-/Produktmenge oder für neue Leistungen/Produkte als Erweiterungsinvestitionen bezeichnet werden.
rationell
  zweckmäßig, sparsam, wirtschaftlich
reaktiv
  Handeln erst/nur auf Anstoß von außen, aufgrund von Fehlern, Mängeln, Forderungen Dritter,     mit der Tendenz, nur die unmittelbar erkennbaren und aktuell wichtigen Probleme zu lösen, ohne die tiefer liegenden Problemursachen zu beheben, im Unterschied zu aktivem oder proaktivem Handeln. Im Bild: "Handeln, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist." Andererseits wird reagiert und die Entwicklung nicht - passiv - hingenommen. Siehe Aktivitätsniveaus.
Realisation, Realisierung
  Durchführung, Vollzug, Umsetzung (eines Planes, einer Absicht, einer Entscheidung, 
  einer Aufgabe) 
Rechnungswesen
  System der Berichterstattung und Rechenschaftslegung, in der öffentlichen 
  Verwaltung neu konzipiert als "Neues Rechnungswesen" auf doppischer 
  Grundlage (Doppik). Es umfasst Kosten-, 
  Leistungs- und Wirkungsrechnung sowie 
  die Erfassung der monetären Aspekte durch Ergebnis-, Finanz- und Vermögensrechnung 
  (Übersicht).
Rechtsnorm 
  Norm, die Reaktionen des Rechtssystems ermöglicht (als 
  Sanktion oder Anspruchsgrundlage). Sprachnormen können Teil von Rechtsnormen 
  sein (Legaldefinitionen). Mehr ...  
Referat
  In Bundesministerien und vielen anderen Behörden des Bundes und der Länder: 
  die erste (unterste) Organisationseinheit (Basiseinheit) 
  als Zusammenfassung von Ausführungskräften unter einer »Instanz, 
  der Referatsleitung. Gleichbedeutend die 
  Bezeichnung »Dezernat. In der Wirtschaft entspricht 
  dem Referat zumeist die Abteilung. Referatsangehörige
Referatsangehörige
  können sein Referenten/Referentinnen (höherer 
  Dienst), Sachbearbeiter/-innen (gehobener 
  Dienst), Bürosachbearbeiter/-innen 
  (mittlerer Dienst), sonstige Mitarbeitende (z. B. Unterstützungskräfte). 
  Das Referat kann ferner intern strukturiert sein in Sachgebiete mit eigener 
  Sachgebietsleitung. Ob zwischen den verschiedenen 
  Funktionsträgern in einem Referat, insbesondere für eine Sachgebietsleitung, 
  fachliche Weisungsrechte oder darüber hinausgehende Vorgesetztenbefugnisse 
  bestehen, sollte nach Art und Umfang eindeutig geklärt sein, es hat u. a. 
  Auswirkungen auf die dienstliche Beurteilung, 
  denn wer (auch nur begrenztes fachliches) Weisungsrecht hat, ist in die Beurteilung 
  einzubeziehen, da er über dafür relevante Informationen verfügt.
Referatsleiter/-in 
  / Referatsleitung
  Person, die ein Referat leitet, in Bundesministerien/obersten 
  Bundesbehörden ein Beschäftigter des höheren Dienstes, in anderen 
  Behörden kann er auch dem gehobenen Dienst angehören. Ihr unterstehen die dem 
  Referat zugewiesenen Referentinnen/ Referenten, 
  Sachbearbeiterinnen/ Sachbearbeiter, Bürosachbearbeiterinnen/ 
  Bürosachbearbeiter und ggf. weitere Mitarbeitende.
Referent/in
  Der Referatsleitung unterstellte/r Mitarbeitende/r 
  des höheren Dienstes. Vergleichbare Bezeichnung: Dezernent/in.
reflexiv 
  rückbezüglich, im Zusammenhang mit Management vor allem: sich selbst 
  betrachtend (analysierend), der Manager muss auch sich selbst managen, Verfahren der Wirtschaftlichkeitsrechnung 
  müssen selbst wirtschaftlich angewendet werden, usw. Mit Reflexivität wird also 
  die Meta-Ebene angesprochen.
Reflexivitätsgebot 
  (für Modernisierungsmaßnamen)
  Gebot, Modernisierungsmaßnahmen auf diese selbst zu beziehen, oder auch: 
  die Modernisierer müssen das, was sie predigen, vorleben. Das ist nicht nur 
  ein Gebot der Glaubwürdigkeit, sondern der Effektivität 
  und Effizienz: Controlling, 
  das nicht kundenorientiert gestaltet ist, läuft leer, schlimmer noch: es führt 
  zu Fehlsteuerungen. KLR, die einen unwirtschaftlichen 
  Aufwand verursacht oder die Kosten, die sie selbst verursacht, nicht transparent 
  macht, verursacht ihrerseits - gravierende - Fehlsteuerungen, weil hier zentrale 
  Managementinstrumente nicht (richtig) funktionieren, von dem psychologischen 
  Flurschaden ganz zu schweigen (»Change Management, Meta-Ebene).
| Reflexivitätsgrad = "institutionelle Lernkompetenz": in der öffentlichen Verwaltung oft begrenzt oder kaum vorhanden | 
Reflexivitätsgrad
Ausmaß, zu dem das Handeln und die Ergebnisse des Handelns "reflektiert"  und damit überprüft werden. Es handelt sich also um Handeln auf der Meta-Ebene, aber orientiert an der (kritischen) Betrachtung des Handelns. Der Reflexivitätsgrad bestimmt weitgehend die Lernfähigkeit (entsprechend der Situation beim individuellen menschlichen Lernen: die Lernkompetenz). 
Typischerweise ist der Reflexivitätsgrad in der öffentlichen Verwaltung gering, damit auch die Lernfähigkeit begrenzt, werden Leistungen nicht angepasst, auch wenn die mit ihnen verfolgten Ziele nicht erreicht, der öffentliche Auftrag nicht erfüllt wird. Hoher Reflexivitätsgrad ist ein Kennzeichen richtig verwendeten Qualitätsmanagements, und die drastische Steigerung des Reflexivitätsgrades ist ein Kernanliegen der Konzepte eines Neuen Verwaltungsmanagements (Neues Steuerungsmodell, New Public Management, und vergleichbarer Konzepte).
Registratur
  Akten-/Schriftgutverwaltung, auch der Ort, an dem die Akten aufbewahrt 
  und verwaltet werden. Siehe für den Bund die RegR 
(Registraturrichtlinie) als Ergänzung zur GGO.
relevant
  bedeutsam, wichtig, erheblich, bezogen auf die jeweilige Fragestellung, 
  das jeweilige Problem, Ziel.
Reliabilität
  Zuverlässigkeit, Messgenauigkeit (Reproduzierbarkeit der Ergebnisse: 
  auch bei einer Wiederholung ergeben sich die gleichen Werte). Fragen müssen 
  z. B. eindeutig zu verstehen sein, sonst bekommt man Zufallsergebnisse 
  je nach dem  Verständnis der  befragten Person, die Rücklaufquote muss ausreichend sein, die Stichprobe "repräsentativ", usw. Ausgeschlossen werden muss 
  auch, dass die befragte Person keine Meinung hat und deshalb beliebig antwortet. 
  Die Reliabilität beantwortet die Frage "Wird richtig gemessen?", sagt aber nichts darüber aus, ob "das Richtige" gemessen 
  wird, das, was eigentlich als Information benötigt wird: das ist eine Frage der Validität. Siehe auch Gütekriterien, Objektivität, Wissenschaft.
Remanenzkosten
  bei einer Veränderung verbleibende Kosten: 
Remanenzkosten sind eine Herausforderung für Management: Management (-strukturen, -instrumente) muss durch geeignete Instrumente und Prozesse dafür sorgen, dass sie vorhergesehen werden, auch durch proaktive Planung. Gutes strategisches Management ist eine wichtige Voraussetzung, weil Reaktionsmöglichkeiten auf Entwicklungen eher möglich werden, ohne wichtige andere Aspekte zu übersehen.
Insoweit ist die Verschärfung der Finanzkrise der öffentlichen Hände durch Remanenzkosten auch auf fehlendes strategisches Management zurückzuführen, ein spätestens seit der Ausrufung des Neuen Steuerungsmodells 1993 in Deutschland bekanntes Defizit: die Konsequenzen auf der finanziellen Seite waren also vorhersehbar und vermeidbar.
Rendite, Rentabilität, ROI (Return on Investment)
  (italienisch "Rente") relativer Ertrag 
  einer Investition bzw. des Kapitaleinsatzes, zumeist für ein Jahr und als Prozentwert angegeben. 
  Bezugspunkt kann sein 
Bei der Rendite von Wertpapieren wird der Anschaffungs- oder Zeitwert, nicht der Nennwert zugrunde gelegt. Rendite und Rentabilität werden z. T. synonym verwendet, andere reservieren den Begriff Rentabilität als Messgröße für den Unternehmens- bzw. Betriebserfolg und verwenden "Rendite" als Messgröße für Finanzentscheidungen, z. B. für den Ertrag einer Geldanlage.
 
  Rentabilität
  allgemein: Fähigkeit, Gewinn zu erwirtschaften, für 
  private Betriebe eine Existenzbedingung, bzw.  Messgröße  für den Unternehmens- bzw. Betriebserfolg, siehe im vorhergehenden Beitrag.
 Rentabilitätsrechnung
Verfahren zur Ermittlung des relativen Ertrages einer Investition oder des relativen Ertrages des eingesetzten Kapitals (siehe Rendite). Als Verfahren der Investitionsrechnung ergibt sich die Rentabilität als Quotient aus dem durchschnittlichen monetären Vorteil (Einnahmen, Gewinn, Einsparung) dividiert durch den Betrag des durchschnittlich gebundenen Kapitals. 
Ressourcen
verfügbare "Mittel" im weiteren Sinne, in der Verwaltung meist verstanden als: 
darüber hinaus sind relevant als knappe Güter, deren Inanspruchnahme ebenfalls als Kosten erfasst werden müssen:
Im weiteren Sinne únd umgangssprachlich kann alles, was knapp ist, als "Ressource" bezeichnet werden, z. B. "Zeit" oder "Aufmerksamkeit im Leitungsbereich" sind in diesem Sinne knappe Ressourcen, ebenso wie "Motivation", "Geduld" usw.
Return on Investment (ROI) siehe Rendite.
Ringelmann-Effekt
  Das Phänomen abnehmender individueller Leistung bei zunehmender Gruppengröße: 
  die Leistung der Gruppe steigt nicht proportional zur Zahl der Gruppenmitglieder, 
  sondern nimmt stetig ab: bei 2 Personen ist die Gruppenleistung nur 2 × 
  93 % der Einzelleistung, bei 8 Personen sogar nur 8 x 49%. 
Die "Prozessverluste" werden als Koordinationsverluste einerseits, Motivationsverlusten andererseits erklärt, insbesondere als Tendenz, einen Teil der Arbeit anderen zu überlassen, weil die Einzelleistung nicht erkennbar ist (Trittbrettfahren, auch "soziales Faulenzen" (in Übersetzung von "social loafing") genannt).
Entsprechende geringere Leistungen von Gruppen sind auch beim Brainstorming beobachtet worden ... Mehr ...
Risiko
Möglichkeit des Eintritts eines schädigenden Ereignisses bzw. einer schädigenden Entwicklung, bzw. Möglichkeit der Verfehlung eines Zieles. Das Ausmaß des Risikos kann als Wahrscheinlichkeit des Eintritts und der Bedeutung (Schwere des Schadens, Ausmaß der Zielverfehlung, immaterieller Wert der betroffenen Güter usw.) erfasst werden, insbesondere bei technischen Risiken (Risiko, das ein Computersystem versagt, Risiko eines Flugzeugabsturzes), die verschiedenen Risiken können in einem Risiko-Portfolio erfasst und analysiert werden. Der systematische Umgang mit Risiken im Hinblick auf die Folgen für das Unternehmen / die öffentliche Stelle und die Allgemeinheit ist Gegenstand von Risikomanagement.
Risikomanagement
  Management von Risiko, d. h.  ziel- und ergebnisorientierter Umgang mit dem Phänomen "Risiko", der unvermeidlichen oder vermeidbaren Enstehung von Risiken und ihrer Folgen. Es umfasst die Erfassung und Bewertung von Risiken sowie die Entscheidung über Reaktionen auf Risiken, auch unter Verwendung der Risiko-Portfolioanalyse. Risikomanagement ist z. T. gesetzlich vorgeschrieben, für die öffentliche Verwaltung folgt die Verpflichtung aus dem öffentlichen Auftrag, der nicht durch Risiken beeinträchtigt werden darf. Dabei ist aber das Wirtschaftlichkeitsgebot zu beachten und  je nach Risiko (Eintrittswahrscheinlichkeit, Wert der betroffenen Rechtsgüter, Schadenshöhe) abzuwägen, welches Ausmaß der Vorsorge zu treffen ist. 
Risikomanagement ist in der deutschen öffentlichen Verwaltung noch wenig entwickelt, während es z. B. in England zum Pflichtkanon der Aus- und Fortbildung des Managementpersonals öffentlicher Einrichtungen gehört. Es ist ein Element proaktiven Managements. Zum Stand in Deutschland siehe den Sammelband Scholz / Schuler / Schwintowski (Hrsg.): Risikomanagement der Öffentlichen Hand, Heidelberg 2009.
Robuste Prozesse 
  Prozesse, die unabhängig von äußeren Störeinflüssen (z. B. Temperaturschwankungen) Produkte erzeugen, die den an sie gestellten Forderungen 
  genügen. Die Gestaltung r. P. ist eine Forderung des Qualitätsmanagements 
  und setzt entsprechende Gestaltung und Tests sowie Beseitigung von Fehlerursachen 
  durch Prozessgestaltung voraus. 
ROI - Return on Investment - siehe Rendite
Rolle
  Bündel von Verhaltenserwartungen, das mit einer bestimmten Stellung, Position, 
  Situation im sozialen Zusammenleben und insbesondere auch in Organisationen 
  verbunden ist. 
Rückmeldung 
  / Feedback (engl.), technisch: Rückkoppelung
  Die Reaktion auf eine (verbale oder non-verbale) Botschaft, die dem Kommunikationspartner 
  mitteilt, dass die Botschaft / die Mitteilung verstanden - oder wie sie verstanden 
  wurde. Um ein gemeinsames Verständnis zu gewährleisten, kann es sinnvoll sein 
  / vereinbart werden, dass die Partner die Äußerungen des anderen 
  in eigenen Worten zusammenfassen ("paraphrasieren"), bevor sie antworten. Mehr ...  (Feedback-Regeln). 
In der Kybernetik die Rückmeldung der Ergebnisse der Systemleistungen an das übergeordnete System, den Auftraggeber, usw. zum Zwecke der Steuerung (um die Anpassung an die gesteckten Ziele zu ermöglichen).
Rücksprache
  "R" oder "bR" (bitte Rücksprache): Verfügung 
  (Weisung) vor allem im Zusammenhang mit Geschäftseingängen, zur Klärung einiger 
  Fragen beim Verfügenden vorzusprechen; Rücksprachen sollen unverzüglich, möglichst 
  innerhalb von 3 Tagen wahrgenommen werden; bei Rücksprachen bei einem höheren 
  Vorgesetzten ist dem/den Zwischenvorgesetzten Gelegenheit zur Teilnahme zu geben, 
  so die Regelung in § 54 der früheren GGO I des Bundes. 
  Die Neufassung der GGO des Bundes (2000) enthält hierzu 
  keine Regelung mehr, es gilt also die allgemeine Informationsregelung in § 
  11 Abs. 5 GGO.
Rückstellungen
Rückstellungen sind in der Bilanz - der Vermögensrechnung - und im Jahresabschluss des neuen öffentlichen Rechnungswesens (Doppik) Beträge für ungewisse Verbindlichkeiten, z. B. zukünftige Pensionszahlungen oder drohende Verluste aus schwebenden Geschäften (entsprechend § 249 HGB für Kaufleute). 
Da es um Zahlungen erst in zukünftigen Jahren geht, ist der Wert der Rückstellungen durch Abzinsung der zukünftig zu leistenden Zahlungen zu ermitteln. Erfolgt die Abzinsung mit einem zu hohen Zinssatz, werden die Rückstellungen nicht ausreichen, um die Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu tilgen. Das dürfte derzeit in vielen Fällen so sein, weil die Abzinsung mit dem Durchschnittszinssatz der letzten sieben Jahre zu erfolgen hat, § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB, eine Regelung, die die öffentlichen Hände übernommen haben. Für die Pensionszahlungen gilt ein aktuellerer Zinssatz (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB: der durchschnittliche Marktzinssatz für eine Restlaufzeit von 15 Jahren).
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Sachbearbeiter/-in  
  Ausführlich ...
  Mitarbeiter/Mitarbeiterin des gehobenen Dienstes (bzw. in vergleichbarer Position 
  als Angestellte/-r), dem/der ein Sachgebiet zur eigenverantwortlichen 
  Wahrnehmung als Ausführungsaufgabe 
  übertragen worden ist. Die Funktion umfasst die verantwortliche 
  Bearbeitung aller Einzelfälle (im Regelfall mit Zeichnungsrecht 
  und Ergebnisverantwortung für die Erreichung der Wirkungs-, Leistungs- 
  und Finanzziele) sowie die Managementverantwortung 
  für das Sachgebiet, soweit nicht wegen der besonderen Bedeutung die Mitwirkung 
  oder Entscheidung einer Instanz (z. B. der 
  Referatsleitung) erforderlich ist. 
"Verantwortliche Bearbeitung aller Einzelfälle" und "Managementverantwortung" bedeuten ... Mehr ...
Sachbearbeitung
1. Als Funktion: die geschlechtsneutrale Bezeichnung für Sachbearbeiter/in. 
  2. Als Tätigkeit: die verantwortliche Betreuung eines Sachgebietes durch 
  einen/eine Sachbearbeiter/in. 3. Ungenau 
  verwendet für die (inhaltliche) Bearbeitung von Vorgängen im Geschäftsgang, 
unabhängig von der Stellung desjenigen, der tätig wird, siehe Bearbeiter/in.
Sachentscheidungen
  Entscheidungen, die sich auf die übertragene Sachaufgabe beschränken, z. B. 
  über den Antrag eines Bürgers, im Gegensatz zu Führungsentscheidungen.